Rennmaus-Wiki

Wie bekomme ich meine Rennmäuse zahm?

Zunächst muß geklärt werden, warum es wichtig ist, dass die eigenen Rennmäuse zahm sind. Es geht hierbei nicht in erster Linie darum, dass man mit ihnen spielen oder kuscheln möchte. Vielmehr stehen hier ganz praktische Überlegungen im Vordergrund. Da man bei den kleinen Rennern regelmäßig schauen sollte, ob Bauch, Nase, Ohren, Zähne, Popo, Augen und die Duftdrüse okay sind müssen sich die Mäuse auch relativ problemlos auf de Hand nehmen lassen. Auch wenn die Mäuse mal krank sein sollten und man ihnen bestimmte Medikamente verabreichen muss, ist es einfach viel leichter, wenn sie nicht gleich bei jeder Bewegung das Weite suchen.

Das Wichtigste beim Zähmen von Rennmäusen ist, dass man sich Zeit läßt, den Mäusen die Zeit gibt, die sie benötigen. Es passiert nicht über Nacht. Manchmal funktioniert es nach ein paar Tagen oder Wochen. Oder es brauch viele Monate. Auch kann es sein, dass das Zähmen bei einigen Mäusen garnicht funktioniert. In einem solchen Fall sollte man nichts erzwingen wollen.

Ach ja, ein Hinweis bevor es losgeht: Schaut, dass die Mäuse am Anfang nur eine Bezugsperson haben. Versuchen mehrere Personen gleichzeitig die Renner zu zähmen, dann dauert dies in der regel länger und ist auch schwieriger.

Im ersten Schritt sollte man sich mit seinen kleinen Fellnasen jeden Tag einige Minuten (5 bis 15) beschäftigen. Am Anfang setzt man sich zunächst einfach ans Gehege und spricht mit ihnen damit sie sich an die Stimme gewöhnen. Wenn einem kein wirklich gutes Gesprächsthema einfällt, dann ließt man eben etwas aus einem Buch vor. Das ist auch okay. Wenn man zum Gehege geht oder sich sonst im Zimmer bewegt, dann brauch man dabei nicht sonderlich leise oder langsam zu sein. Im Gegenteil: Ein ganz normales Verhalten ist in den meisten Fällen wesentlich besser. Denn haben sich die Mäuse erst an das Geflüster und Geschleiche der Körnergeber gewöhnt, dann erschrecken sie meist, wenn man wieder normal redet und sich in gewohnter Geschwindigkeit bewegt. Und staubsaugen muss man ja auch noch. Vor allem um den Käfig herum. Denn wird hier fleißig gebuddelt, dann landet so mancher Haufen Einstreu neben dem Gehege.

Ergreifen die Rennmäuse nicht immer wieder gleich die Flucht, dann kann man auch schon mal in ihrer Wachphase die Hand in das Gehege legen. Da Mäuse von Natur aus sehr neugierig sind, werden sie recht bald kommen und an den Hand schnuppern. Hierbei sollte man darauf gefaßt sein, dass die Renner auch mal versuchen werden in die Finger zu zwicken. Das tut nicht wirklich weg und die Hand sollte in einem solchen Fall auf gar keinen Fall hektisch zurückgezogen werden da man dadurch die Maus eventuell sogar verletzten könnte.

Nun kann man auch mal versuchen ein paar Leckerlies wie Sonnenblumenkern oder Kokosflocken auf die Hand zu nehmen und die Mäuse so dazu zu bringen, sich auf die Hand zu setzen. Wenn die kleinen Renner dabei sich einfach nur das Leckerlie schnappen und sich damit wieder verziehen, dann kann man es auch mal mit kleinen Futterkörnern probieren bei denen sie etwas mehr Zeit zum Aufsammeln benötigen. Wichtig ist dabei, dass man geduldig ist. Es kann sein, dass man die Hand oft mit Futter ins Gehege legt und die Mäuse sich nicht heran trauen. Man muss es einfach immer wieder regelmäßig probieren. Irgendwann klapp es dann meistens auch.

Bleiben die Mäuse auch mal auf der Hand sitzen, dann kann man die Hand auch mal etwas hochnehmen. Nur für ein paar Sekunden. Es ist besser wenn man die Hand wieder absetzt, bevor die Maus von selbst hinunter möchte. So geht Maus und Mensch mit einem positiven Gefühl aus diesem Zusammentreffen heraus.

Nun ist es an der Zeit, dass man versuchen kann, die Maus zu berühren … also zu streicheln. Bei den ersten Berührungen wird sie sicher erst einmal verschwinden da dies auch wieder etwas Neues, etwas Ungewohntes ist. Es dauert auch hier wieder seine Zeit, bis sich die Mäuse daran gewöhnt haben. Am besten versucht man es, wenn sie gerade abgelenkt sind, sie zum Beispiel gerade auf der Hand sitzen und fressen.

Wenn das bis hier hin alles schon ohne Probleme funktioniert, dann kann man nun auch versuchen, eine Hand über die Maus zu legen. Bei den ersten Versuchen kann man oft garnicht so schnell schauen, wie die Mäuse weghuschen. das ist aber ganz normal. Man muss es einfach wieder und wieder probieren. Hierbei zählt jeder kleine Schritt. Wenn man es mit Ruhe und Geduld macht, dann wird es irgendwann auch klappen und man kann die Hand um die Maus legen und kurz hochnehmen. Dabei umschließt man mit der Hand die Maus am Bauch und dreht sie kurz (einige Sekunden) um. Wenn man soweit ist, dann ist Maus und Mensch schon ein richtig gutes Team und man kann die Maus ohne Probleme selbst untersuchen (Bauch, Nase, Ohren, Zähne, Popo, Augen und die Duftdrüse) oder sie in die Transportbox setzen, falls es mal nötig sein sollte, dass sie zum Tierarzt muss.

Bei all dem ist es immer wichtig, dass man sich Zeit läßt und daran denkt, dass es trotz aller Versuche sein kann, dass ein Maus nicht zahm wird.